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Industrie 4.0 und Digitale Transformation in Deutschland – auf den Punkt gebracht.

Industrie 4.0 und Digitale Transformation in Deutschland – auf den Punkt gebracht.

Industrie 4.0 und Digitale Transformation in Deutschland – auf den Punkt gebracht.

Deutschland ist eine der führenden Industrienationen in der Welt und ist in vielen Bereichen technologischer Vorreiter. Im Bereich Industrie 4.0 und der digitalen Transformation scheint das – wenn man diversen Fachleuten und der einen oder anderen Umfrage Glauben schenken mag – nicht der Fall zu sein. Unermüdlich wird gepredigt, dass Deutschland digital den Anschluss verliert und gerade der Mittelstand in diesem Bereich Nachholbedarf hat. Ob wirklich alles digitalisiert wird, was man digitalisieren kann, mag dahin gestellt sein – vor allem, ob das immer so sinnvoll ist. Und ob am Ende gesamtwirtschaftlich ein Mehrwert geschaffen wurde, erst recht. Denn mit den Vorzeigeprojekten Uber, Airbnb & Co wird nur umverteilt und etablierten Geschäftsmodellen die Grundlage entzogen. Schön für die, die den digitalen Wandel mitmachen und auf so eine tolle Idee gekommen sind. Blöd für die, die Konkurrenz von einer Seite bekommen, aus der sie es nicht erwartet hatten (Beispiel Daimler mit MyTaxi als Konkurrenz zum etablierten Taxi-Geschäft: ob die Taxi-Unternehmen jetzt noch gerne Mercedes kaufen?).

Unbestritten: Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit und jedes Unternehmen ist gut beraten, sich mit dem Thema Digitalisierung der Geschäftsmodelle auseinanderzusetzen.

Ich fände es aber schon einmal klasse, klein anzufangen und mal die aktuellen IT-Prozess-Probleme anzugehen und das, was beworben wird überhaupt mal zum Fliegen zu bekommen. Ein Anbieterwechsel bei Telefon oder Strom sollte doch heutzutage auf Knopfdruck im Internet zu bewerkstelligen zu sein, oder? Und muss man heute noch faxen? Da wo ich lebe, gibt es kein Fax mehr und E-Mail ist nicht sooo neu (also ich lebe in 2016). Und ein Avatar, der auf der Support-Seite Fragen beantwortet soll, ist auch eine tolle Idee, wenn er oder sie denn wenigsten ein bisschen Grundintelligenz an den Tag legen würde (sorry Sophie: Dislike).

So kämpfe ich seit Tagen und Wochen darum, meine Mobilfunknummer1 von Anbieter1 zu Anbieter 2 und Mobilfunknummer2 von Anbieter1 zu Anbieter3 zu portieren. Das scheitert (wie ähnliche Versuche vor zehn  Jahren) an der Dummheit deren Mitarbeiter und den Systemen (Wer kommt schon auf die Idee, dass man im CRM-System „Käfer EDV Systeme GmbH“ auf Vorname=Käfer EDV Systeme und Nachname=GmbH verteilt, weil im System kein Feld für den Firmennamen vorhanden war? Aus welchem Jahrtausend ist denn diese Software? Hilft übrigens nichts, wenn man das dann als Kunde irgendwann weiß und dem Anbieter 2 und 3 diese Info schon beim Antrag mit auf den Weg gibt. Er macht erst 2-3-mal den erwarteten Fehler und schickt Standard-Mails mit Fehlermeldungen raus, dass die Rufnummernportierung fehlschlägt.

Eine blöde SIM-Karte lässt nicht aktivieren, weil sie a) nicht korrekt im Post-Identverfahren zugeschickt wurde, b) der Kunde angeblich zu blöd ist c) die Karte doch defekt ist oder alles zusammen? Oder doch vielleicht einfach nur, weil der Prozess nicht stimmt? Und nach Monaten Warten auf einen Portierungstermin für den Festnetzanschluss von Anbieter4 zu Anbieter5, stellt dieser dann am Portierungstermin mit unserer Hilfe fest, dass da was nicht stimmt und die Leitung gar nicht umgestellt wurde… Stromlieferanten zu wechseln ist ähnlich lustig. Man kann online wechseln, bekommt eine Bestätigung über den Wechsel und dann kurze Zeit später die Nachricht, dass man leider noch nicht an diesem Standort mit Strom beliefert werden kann (doch wir haben schon elektrischen Strom an diesem Standort). Die telefonische Klärung mit dem Helpdesk löst das Problem nur kurzzeitig. Auch danach der gleiche Effekt. Also weiter zu Anbieter … (wo waren wir, ah ja Anbieter 7). Da finde ich es ja fast schon wieder charmant, dass mein Arzt noch keine E-Mail-Adresse hat und mittwochs nachmittags das Fax ausschaltet… Oldschool. Aber wenn ich ihn dann brauche, dann bekomme ich ihn wie seit zwanzig Jahren werktags von 9:00 bis 17.00 Uhr ans Telefon, außer mittwochs und freitags nachmittags.

Also liebe Prozessberater und Wirtschaftsweise: Wenn Ihr weiter für Digitalisierung und Industrie 4.0 werbt, fangt eine Nummer kleiner an und helft den Digital Immigrants zunächst mal, die Prozesse zu optimieren, die schon seit Jahren funktionieren sollten. Man könnte ja jemanden fragen, der sich damit auskennt J. Und dann überlegen wir mal, wo und wie man nachhaltig neue digitale Geschäftsmodelle etablieren kann, die einen Gesamtgewinn darstellen…

Und: Gut Ding will Weile haben. Das ständige weinerliche Gejammer, dass wir den Anschluss verlieren, bringt auch niemanden weiter. Sorgfalt kommt gerade dann vor Schnelligkeit, wenn es um Funktions- und IT-Sicherheit geht – ich spare mir mal ausnahmsweise in der üblichen Ausführlichkeit den erhobenen Zeigefinger in Bezug auf die vielfach mangelhafte IT-Sicherheit vieler Ideen, Prozesse und Produkte. Mit ein paar unausgereiften Ideen und Prozessen – wie exemplarisch am Beispiel von Telefon- und Stromanbieterwechsel gezeigt (ich hätte noch mehr auf Lager…) -  in größerem Maßstab auf sicherheitsrelevante Systeme im Internet der Dinge ausgerollt, ist es schneller zappenduster, als mancher in Facebook auf „Gefällt mir“ klicken kann.

Man, was bin ich aber auch wieder geladen…

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